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Textil „absolut konkurrenzunfähig“

Gera (adn/taz) — Die Bedingungen für Betriebe der thüringische Textilindustrie, einen einigermaßen akzeptablen Verkaufspreis zu erzielen, sind ziemlich problematisch. Denn für Peter Liedtke, der bei der Treuhand-Niederlassung in Gera für die Privatisierungen zuständig ist, ist der für Thüringen und Sachsen bedeutend gewesene Industriezweig „absolut konkurrenzunfähig“. Nur ein Bruchteil der Betriebe werde hier überleben können, indem er sich Marktnischen oder Spezialprodukte suche. Am Montag hatte der Industrieverband Gesamttextil vorhergesagt, daß in dieser Branche weniger als ein Drittel der bisherigen Arbeitsplätze erhalten bleiben würden. Zwar halten sich momentan Liedtke zufolge Textilbetriebe wie der Modedruck in Gera, einst größter Druckbetrieb für Damenoberbekleidungsstoffe der DDR, mit Lohnaufträgen über Wasser, doch reizen weder Erzeugnisprofil noch die zum Großteil veraltete Fertigungstechnik Interessenten zum Firmenkauf an.

Anders bei der Möbelindustrie in der Region. Hier gebe es praktisch für jeden Betrieb einen interessierten Käufer, aber eben nur einen. „Das ist für uns als Treuhand wie auch für die betreffenden Unternehmen ungünstig, versuchen die Anbieter doch, ihre Vorstellungen und Preise zu diktieren“, meint Liedtke. Noch in der zweiten Aprilhälfte werden nun alle Möbelunternehmen europaweit zum Verkauf ausgeschrieben. Das gleiche Verfahren werde auch für die Bauindustrie anvisiert.

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