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Ganz Togo unter Ausgangssperre

Lome (afp/taz) — Nach den schweren Unruhen in der Hauptstadt Lome am Dienstag hat die Regierung Togos in der Nacht auf Mittwoch eine Ausgangssperre für das gesamte Staatsgebiet zwischen 19 Uhr abends und 7 Uhr morgens verhängt. Dadurch sollen „die Zivilbevölkerung und öffentliche wie private Güter geschützt werden“. In Lome waren gestern weiter Panzer stationiert. Viele Stadtteile waren weiter durch improvisierte Barrikaden abgesperrt. Die Bewohner der Slums befestigten am Abend noch Straßensperren mit Stacheldraht, den sie von der nahegelegenen Grenze zu Ghana entwendet hatten. Offiziell ist diese Grenze von der togolesischen Regierung geschlossen worden.

Die Auseinandersetzungen zwischen Bevölkerung und Militär in Lome hatten am Dienstag im Morgengrauen mit Protesten im Viertel Kodjoviakope nahe dem Präsidentenpalast begonnen. Kurz darauf ergriff die neue Demonstrationswelle auch das Armenviertel Be, wo sich seit Montag die Slumbevölkerung bewaffnet hinter Barrikaden verschanzt hält. Am Nachmittag hatten sich die Auseinandersetzungen auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt.

Der Zusammenschluß der Oppositionsgruppen zur „Front der Vereine für Erneuerung“ hatte erst in der letzten Woche der Militärregierung von Präsident Eyadema Zugeständnisse abgetrotzt: unter anderem die Genehmigung zur Gründung von Parteien, die Zusage einer Generalamnestie, die Einrichtung einer Übergangsregierung und freie Wahlen.

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