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Wie FJS ehedem den Bundeskanzler umging

■ Dokumente von Schalck belegen Milliardenmanöver

Berlin (taz) — Beim Kuhhandel Milliardenkredit für die DDR gegen menschliche Erleichterungen hat Franz-Josef Strauß wesentlich stärker an Kanzler Kohl vorbei operiert als bislang angegenommen. Dies belegen Dokumente aus der Sammlung des ehemaligen SED-Devisenraffers Schalk-Golodkowski, die jetzt der Wochenzeitung 'Die Zeit‘ vorliegen. Helmut Kohl war damals immer daran gelegen, mit der Zusage eines Milliardenkredits an das SED-Regime Honecker gleichzeitig humanitäre Erleichterungen abzuringen. Strauß hingegen erörterte gleich bei der ersten Begegnung mit Schalck-Golodkowski, wie die Verhandlungen über einen Milliardenkredit ohne Junktim zu anderen Fragen weitergeführt werden könnten. Als der damalige Staatsminister im Kanzleramt, Philipp Jenninger, von Kohl mit den Verhandlungen beauftragt wurde, habe Strauß in Wirklichkeit oft täglich die Entwicklung der Verhandlungen mit Schalck abgestimmt. Strauß habe Verständnis für Honecker gezeigt, der keine formelle Verknüpfung zwischen Kredit und humanitären Erleichterungen wollte. SEITE 4

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