Arbeitslose Ossis wollen auswandern

Potsdam. Auswanderungswillige Ostdeutsche haben oft große Illusionen über das Land ihrer Wünsche. Darauf weist die Verantwortliche der einzigen Beratungsstelle für Auswanderer in den neuen Bundesländern, Eugenia Gilge, hin. Das in Potsdam vom Deutschen Roten Kreuz unterhaltene Amt wird überlaufen von Menschen, die nach Westeuropa, Nordamerika oder Australien wollen. Deshalb vergibt die Stelle seit Wochen nur noch feste Gesprächstermine.

„Oft kommen arbeitslose Ehepaare zu mir, nicht selten Eltern von mehreren Kindern, die einen Ausweg in der Fremde suchen“, berichtet die DRK-Mitarbeiterin. In der Regel hätten jedoch die Ausreisewilligen, die bis aus Thüringen in die Havelstadt anreisen, denkbar schlechte Voraussetzungen für einen Neubeginn im Ausland. „Mit 40 bis 45 ist man oft zu alt“, erläutert Frau Gilge. Viele Länder nehmen nur gefragte Berufsgruppen wie Informatiker auf. Weiteres Manko der Ostdeutschen seien mangelnde Sprachkenntnisse. „Den meisten muß ich von einer Ausreise abraten“, so Frau Gilge. adn