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Denknachhilfe-betr.: "Eingreifen vielleicht unvermeidbar" (Seite 3), taz vom 6.4.91

betr.: „Eingreifen vielleicht unvermeidbar“ (Seite 3),

taz vom 6.4.91

Am Samstag las ich in der 'FR‘ im Artikel „Genscher droht Irak mit Härte“ folgenden Satz: „Die Bundesregierung überlegt derzeit, das Technische Hilfswerk (THW) und die Bundeswehr zum Aufbau von Zeltstädten in der Türkei einzusetzen. In Erinnerung an einen taz-Artikel vom 18.2. („Flagge zeigen für die Nato“) dazu folgende Anmerkung:

Die Herren der Bundeswehr sollte die Bundesregierung doch besser in ihren Heimatkasernen lassen. Bisher haben die Soldaten die Türkei doch nur als Übungsort bei Nato-Manövern oder als Urlaubsort betrachtet. BW-Soldaten jetzt Zeltstädte für „um ihr Leben rennende“ Kurden bauen zu lassen, würde womöglich noch ihr Weltbild zerstören. Mit ein bißchen Denknachhilfe würden sie sich eventuell fragen, ob dort im Nato-Land Türkei etwas mit der Demokratie nicht stimme. Denn dort sind die Repressionen an den türkischen Kurden seit jeher keine geringeren als die Greueltaten an den irakischen Kurden, deren Schicksal nicht erst jetzt so beklemmend ist. Aber für die Bundeswehrsoldaten sah das bislang ein wenig anders aus. Galten doch die Verfolgungen und Erschießungen der Kurden beim Bündnispartner Türkei nur als „eine von vielen Formen der Demokratie“, wie der Oldenburgische Major Bodo Saar schon 1983 bei einem Einsatz in der türkisch-kurdischen Stadt Diyabakir erkannt haben wollte, als er sah, wie 21 Kurden an der Stadtmauer erschossen wurden. Ralf Tomoor, Osnabrück

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