Alles doppelt

Bei ihrem sonntäglichen Morgenspaziergang entdeckte Marianne gestern im Café Möhring am Kudamm eine merkwürdige Frühstücksgesellschaft: »Magnum« Tom Selleck, »Denver-Clan-Krystel« Linda Evans sowie den deutschen Schwachsinnssänger Jürgen von der Lippe. Sie rieb sich die Augen und bemerkte nach dem dritten Hinsehen, daß es sich um Doubles handelte. Eine Nachfrage ergab, daß in Berlin gerade die Jahreshauptversammlung der Promi-Doppelgänger stattfindet. Falls auch Sie so aussehen sollten wie Otto Waalkes oder — Gott hab sie selig — Helga Feddersen, dann können Sie unter der Nummer (W) 4166060 Kontakt mit einer Künstleragentur aufnehmen. Es winken Ihnen lukrative Angebote: So könnten Sie, wie Selleck- Doppelgänger Jürgen Kreutz aus Bad Vibel, etwa bei einem Reklamespot für fettarme Mayonnaise mitmachen. Denver-Double Ute Schöbel steht Modell bei Werbung für teure Pelze. Nur Von-der-Lippe- Double Gottfried Falz taugt nichts für die Produktwerbung. Er darf dann und wann mal als »Stargast« in Diskotheken oder bei Privatfesten auftreten.

Wenig Niveau zeigte am Samstag in der Deutschlandhalle Thomas Gottschalk in seiner Show Wetten, daß...?. Der mit Spannung erwartete Auftritt der ziemlich witzigen RTL-Schrulle Hella von Sinnen war mehr als lau. Gottschalk, der sich vor kurzem wegen seiner Haribo-Werbung mit Deutschlands Schäferhundsbesitzern anlegte, droht nun wegen zweier Tiereinlagen in seiner Show auch noch eine Klage wegen Tierquälerei. Dackelhündin Randy mußte in drei Minuten 66 Luftballons zerbeißen, und Bulle Bruno sollte, Sulky ziehend, gefolgt von der Schäferhündin Aline, gegen ein Pferde-Vierergespann gewinnen. Tierschutzbund- Geschäftsführer Wolfgang Apel bezeichnete das gestern als »Tierhetze und eindeutigen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz« und drohte mit einer Klage. Außerdem beschwerten sich während der Sendung viele Zuschauer telefonisch darüber, daß Gottschalk die singende Prinzessin Stephanie von Monaco mit ungewaschenen »Hundehänden« begrüßt habe. Vermutlich hat der jüngsten Grimaldi- Tochter das aber gar nichts ausgemacht, weil sie selber einen drei Monate alten Köter namens Funny Face besitzt. Das Tier hat sie sogar mit nach Berlin gebracht. Notorische Hundehasser, die sich mit Attentatsgedanken tragen, haben keine Chance: Beim Gassigehen am Kurfürstendamm — Stephanie wohnt im Hotel Kempinski, Suite 1148 — ist ihr Leibwächter immer dabei. Marianne