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Neonazis überfielen polnische Familie

Berlin/Dresden (dpa/taz) — Knapp eine Woche nach Einführung der Visafreiheit von Polen nach Deutschland kam es am Wochenende an der Grenze in Görlitz erneut zu Zwischenfällen. In der Nacht zum Sonntag blockierten rund 15 Skinheads die Grenzabfertigung in Görlitz für etwa eineinhalb Stunden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren die Jugendlichen teilweise vermummt. Sie hätten ausländerfeindliche Parolen gebrüllt und den Autoverkehr behindert. Die Polizei sei auf weitere Zwischenfälle vorbereitet, hieß es. In der Nacht zum Samstag hatten etwa 15 neonazistische Jugendliche ein polnisches Ehepaar in seinem Auto überfallen. Der 40jährige Fahrer und seine Frau mußten in einem Krankenhaus behandelt werden und kehrten dann in die Heimat zurück. Von den Tätern fehle jede Spur.

Bundesaußenminister Genscher hat am Sonntag auf dem FDP-Landesparteitag in Dresden vor rechtsextremistischen Tendenzen gewarnt. Ausländerfeindlichkeit sei „Krieg nach innen“, sagte er.

Der herbeigeredete und herbeigeschriebene „Ansturm“ von Polen nach Einführung der Visafreiheit fand die ganze Woche über nicht statt. Berliner Geschäftsleute meldeten eine „überraschend“ ruhige Woche und ein ebenso ruhiges Wochenende. Die Berliner Polizei verzeichnete keine besonderen Vorkommnisse. Ein normaler und ruhiger Reiseverkehr wurde von den Grenzübergangsstellen in Frankfurt/Oder, Forst, Guben und Pomellen gemeldet.

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