piwik no script img

Militärs drohen mit Besetzung des litauischen Fernamts in Vilnius

Vilnius (dpa) — Der Chef der sowjetischen Kommandantur in Litauen, Generalmajor Algimantas Vyssotskas, hat dem litauischen Postminister Kostas Birulis damit gedroht, „zu jeder Zeit“ das Kommunikationsministerium und das Fernamt in Vilnius besetzen zu können. Wie der Sprecher des litauischen Parlaments, Audrius Azubalis, am Montag vor der Presse mitteilte, sprach der General die Drohung in einem Telefongespräch mit Birulis aus. Der General habe gesagt, er benötige für die Aktion lediglich 100 Soldaten. Azubalis kündigte im Falle eines Angriffes Widerstand an. Nach den Worten des Parlamentssprechers wird seit Tagen eine erhöhte Präsenz sowjetischer Militärs am Fernamt von Vilnius festgestellt. Von diesem Amt werden alle Telefonverbindungen in andere Republiken geschaltet. In der vergangenen Nacht hätten zehn Soldaten unter der Leitung eines Obersts versucht, in das Gebäude zu gelangen. Doch habe sich die litauische Wache geweigert, sie einzulassen, sagte Azubalis. Erst in der vergangenen Woche hatten sowjetische Militärs in Vilnius eine Fahrschule besetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen