: Berliner CDU-Umweltsenat läßt Forschungsreaktor wieder anlaufen
Berlin (dpa) — Der umstrittene Forschungsreaktor des Hahn-Meitner- Instituts (HMI) in Berlin ist wieder am Netz. Am vergangenen Samstag begann die Wiederinbetriebnahme des 170-Millionen-Mark-Projekts zunächst mit sogenannter Nulleistung, teilte das HMI-Institut am Montag mit.
Es werde allerdings noch ein halbes Jahr dauern, bis nach den diversen Verfahrensschritten und verschiedenen Prüfungen der Reaktor mit der vollen Leistung von zehn Megawatt gefahren werde. Der Beginn der wissenschaftlichen Arbeiten am Reaktor — Materialuntersuchungen mit Neutronenstrahlung — sei für den Herbst 1991 geplant. Die endgültige Inbetriebnahme ist allerdings weiterhin unsicher. Ein Anwohner reichte vergangene Woche Klage gegen die vor drei Wochen erteilte Betriebsgenehmigung ein. Der Kläger befürchtet unter anderem Gefahren durch die Lagerung abgebrannter Brennstäbe auf dem Gelände des HMI. Deswegen war der Reaktor auch in der früheren rot-grünen Koalition in Berlin stark umstritten. Die damalige Umweltsenatorin Michaele Schreyer hatte sich unter anderem wegen fehlender Entsorgungsmöglichkeiten geweigert, die Betriebsgenehmigung — deren sofortige Vollziehung jetzt von der Senatsumweltverwaltung angeordnet wurde — zu erteilen.
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