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Beim Bau gibt's sieben Prozent mehr

■ Schlichter Apel war erfolgreich

Frankfurt (dpa) — Die rund eine Million Beschäftigten im westdeutschen Bauhauptgewerbe erhalten rückwirkend zum 1. April 7,0 Prozent höhere Löhne und Gehälter. Dieser Tarifabschluß ist am Montag in Frankfurt unter dem unparteiischen Schlichter, dem ehmaligen SPD-Bundesminister Hans Apel, einstimmig zustande gekommen.

Mit der Zustimmung aller Vertreter der Industriegewerkschaft Bau- Steine-Erden und der Arbeitgeber tritt der Kompromiß unmittelbar in Kraft. Der IG-Bau-Vorsitzende Konrad Carl bezeichnete die sieben Prozent als tragfähige Lösung. Für die Facharbeiter bedeute sie eine Verbesserung der Stundenlöhne von etwa 1,37 Mark und etwa 2.500 Mark mehr Einkommen pro Jahr. Mit den 7,0 Prozent habe man auch den Kollegen von der Industriegewerkschaft Metall, die sich derzeit noch mitten in der Tarifbewegung befinden, eine „Schützenhilfe“ geleistet.

Der Vizepräsident des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie, Wilhelm Küchler, erklärte, mit dem Kompromiß seien die Arbeitgeber an die „äußerste Grenze“ gegangen. Die Attraktivität für die Bauberufe sei damit aber erhöht worden.

Von dem Frankfurter Tarifabschluß profitieren indirekt auch die rund 500.000 Bau-Beschäftigten in der ehemaligen DDR. Sie erhalten ebenfalls rückwirkend zum 1. April 65 Prozent des Lohnes ihrer West- Kollegen einschließlich der jetzt vereinbarten Einkommensverbesserung. Nach Darstellung Apels ist diese Belastung auch für die ostdeutschen Bauunternehmen verkraftbar. Das Problem in den neuen Bundesländern läge in erster Linie in der Unfähigkeit der Verwaltungen, die „vielen Milliarden in Bauaufträge umzusetzen“. Falls dies gelinge, werde 1991 ein gutes Jahr für den Bau in Ost und West. Apel bezeichnete das Ergebnis als ökonomisch vernünftig. Es bedeute keine Überforderung der Bauwirtschaft und der Volkswirtschaft insgesamt.

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