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Demonstrationswirrwar der Gewerkschaften

■ ÖTV am Montag in Leipzig, IG Metall am Mittwoch in Berlin

Berlin (taz) — Die Industriegewerkschaft Metall will am Mittwoch am Brandenburger Tor in Berlin mit einer überregionalen Massenkundgebung gegen die soziale Misere in den neuen Bundesländern protestieren. Aus allen Teilen der ehemaligen DDR erwartet die Gewerkschaft bis zu 150.000 TeilnehmerInnen. Ursprünglich hatte man den Alexanderplatz in unmittelbarer Nähe der Treuhandanstalt als Kundgebungsort vorgesehen. Nach dem Mord an Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder hatten die Veranstalter die Kundgebung vor das Brandenburger Tor verlegt.

Die IG Metall, inzwischen überregional für die Berliner Kundgebung mobilisiert, hat sich in Leipzig aus dem Trägerkreis für die Montagsdemonstrationen zurückgezogen. Die Metallgewerkschaft, die in den letzten Wochen federführend die Montagsdemonstrationen organisiert hatte, sieht in einer ritualisierten Fortsetzung dieser Protestaktionen mit immer weniger Teilnehmern keinen Sinn mehr. Sie will jetzt abwarten, welche Aufbauprogramme an den regionalen und betrieblichen runden Tischen erarbeitet werden. Wenn diese unter dem Druck der bisherigen Proteste zustande gekommenen Aktivitäten keine Ergebnisse brächten, werde die IG Metall wieder auf die Straße gehen.

Im Gegensatz zur IGM will die Gewerkschaft ÖTV in Leipzig weiterhin am Montag demonstrieren. Sie hat nun die organisatorische und politische Federführung von der IG Metall übernommen. Eine Aussage über die Tendenz der Montagsdemonstrationen sei erst nach dem gestrigen Montag möglich. DGB-Pressesprecher Hans-Jürgen Arlt hat inzwischen in einem Beitrag für die 'Frankfurter Rundschau‘ die gewerkschaftliche Doppelstrategie verteidigt, einerseits mit der Bundesregierung zu kooperieren, andererseits in den neuen Bundesländern zu demonstrieren. Beides diene demselben Zweck, die Krise in den neuen Ländern zu bewältigen. marke

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