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Handkuß zum Fest

■ Bei den Bremer MuslimInnen ist Ramadan-Fest

Nach dreißig Tagen Fasten schmeckt es wieder: den Bremer BürgerInnen muslimischen Glaubens. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ohne Essen, Trinken und andere Lustbarkeiten auskommen, das schafft nicht jede, und will auch nicht jede schaffen: „Wenn man den ganzen Tag in einem Lebensmittelgeschäft steht — also ich kann es nicht“, beichtet ein Türke und fegt mit dem Besen um seinen Tresen herum. Andere stehen vor vier Uhr auf, um zu frühstücken und hungern bis 20 Uhr.

Das Ramadan Bayran (Ramadan Fest) müssen wir uns ungefähr so feierlich wie Weihnachten vorstellen. In der Türkei gibt es dafür drei arbeitsfreie Tage. Hier haben Frauen und Männer kaum Zeit für die Vorbereitungen. „Ach, dieses Jahr nur telefonieren“, klagt meine Nachbarin, „alle rufen an, aber wir müssen arbeiten bis zehn Uhr heute abend“. In der islamischen Gemeinde hingegen haben sich Männer getroffen, die sich freigenommen haben. „Die Kollegen waren sehr kooperativ“, sagt einer, „viele Schulkinder bekommen einen Tag frei“.

Und ob nun tagsüber oder abends, ob mit selbstgeschlachtetem Lamm oder eingekauften Köstlichkeiten, alle machen sich fein und besuchen sich gegenseitig. Die Jüngeren gehen jeweils zu den Älteren. Sie bringen Bonbons, türkischen Kuchen, Schokolade und traditionellerweise Kölnisch Wasser mit und werden zum Festessen eingeladen. Man begrüßt die Älteren mit Handkuß und tauscht Glückwünsche aus. Die Kinder bekommen Bonbons und kleine Geldgeschenke. Dafür halten die Erwachsenen Berge von 50-Pfennig-Stücken oder Markstücken bereit. bear

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