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Georgiens Präsident will zivilen Ungehorsam

Moskau (afp) — Der georgische Präsident Swijad Gamsachurdija hat am Dienstag den zivilen Ungehorsam für alle der Republik unterstehenden Behörden angeordnet, um die Interessen der sowjetischen Zentralmacht in Georgien zu boykottieren. Parallel dazu kündigte der unabhängige Gewerkschaftsbund der Republik Schwerpunktstreiks in den großen Staatsbetrieben an. Gamsachurdija ordnete in seinem ersten Dekret außerdem die Gründung verschiedener Komitees an, die Maßnahmen zur Verwirklichung der Unabhängigkeit, die Georgien vor einer Woche einseitig verkündet hatte, treffen und überwachen sollen.

Die georgische Presse veröffentlichte am Dienstag das Dekret des Präsidenten, den das Parlament bei seiner Wahl am Sonntag mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet hatte. Darin forderte Gamsachurdija Ministerien, Verwaltungsdienste und -organe auf, alle Anstrengungen zur Durchsetzung eines „landesweiten zivilen Ungehorsams“ zu unternehmen. Diesen Beschluß hätten die Koalitionspartner des „runden Tisches“ getroffen, um die sowjetischen Interessen in der Republik zu boykottieren. In dem Vorwort seines Dekrets schrieb Gamsachurdija, das einzige Ziel dieser Protestaktion sei „die tatsächliche Wiederherstellung der vollständigen Unabhängigkeit Georgiens, seine Befreiung aus der Unterordnung und von dem Diktat imperialistischer Strukturen...“

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