: Götz Friedrich zum Theatergutachten
Widerspruch gegenüber dem Senatsgutachten Zur Situation der Berliner Theater hat der Generalintendant der Deutschen Oper Berlin angemeldet. Aufgaben und Stellenwert des von ihm geführten Hauses seien »zweifellos höher zu veranschlagen«, als von der Studie skizziert. Friedrich spricht sich für die Gleichrangigkeit der beiden großen Berliner Opernhäuser (Staatsoper unter den Linden und Deutsche Oper) im Wettbewerb untereinander und im internationalen Vergleich aus. Das dürfe jedoch nicht um den »Preis einer Zurückstufung« der Deutschen Oper geschehen.
Das 1961 gegründete Haus habe sich in seinem künstlerischen Rang den Ruf »Staatsoper des Landes Berlin« erstritten, meint der Intendant. Diese Qualität dürfe nicht reduziert, sondern müsse »im Sinne eines dynamischen Kräftespiels der Opernszene Berlin« gefestigt werden. Die für die Ostberliner Oper vorgeschlagene »höchste Bezuschussung« bei gleichzeitiger Festschreibung des Etats der Deutschen Oper für die nächsten Jahre sorge für ein der Opernszene schädliches Ungleichgewicht. »Rangordnungen, vor allem, wenn sie fiskalische Folgen haben sollen, zerstören, was gerade die Voraussetzung für die hauptstädtische Opernkultur ist: den künstlerischen Wettstreit zwischen den beiden Häusern in der Bismarckstraße und Unter den Linden«, betont Friedrich. Der Wettstreit solle auch durch die Komische Oper und in gewissem Sinne vom Theater des Westens dynamisiert werden.
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