: Die Wendehälse
■ Eintracht Frankfurt gegen SG Wattenscheid 09 4:0
Berlin (taz) — Der gefeuerte Frankfurter Trainer Jörg Berger wird nach diesem Spiel endgültig vermuten, daß die Eintracht-Spieler ihn mit intrigantem Spiel stürzten. Der neue Trainer Dragoslav Stepanovic wird rätseln, womit er diesen idealen Trainereinstand verdient hat.
Drei Tage nach dem 0:6 gegen den HSV schritt Eintracht Frankfurt zum Rehabilitierungsversuch vor der Minimalkulisse von 11.000 Zuschauern. Einsatzwille, Lauffreude und Kampfbereitschaft prägten ihr Spiel, als wenn Jörg Bergers Flehen erst jetzt an die Ohren der Starkicker gedrungen ist. Andy Möller übertrieb seinen Einsatz derart, daß er nur knapp einem verdienten Platzverweis entging, dafür aber mit einem Bilderbuch-Tor die Fankritik verstummen ließ. Bundesliganeuling Stepanovic stand derweil gelassen an der Auswechselbank, paffte Zigarillos und resümierte lässig: „Meine Forderungen wurden erfüllt: Erstens zu gewinnen, zweitens mehr Ordnung zu schaffen.“ Sein Wattenscheider Pendant Hannes Bongarts flüchtet sich nach 13 sieglosen Spielen in Durchhalteparolen: „Für uns wird's schwer, aber wir lassen den Kopf nicht hängen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen