: Telefone im Wahlkampf: Nach der Steuer- die Gebührenlüge?
Bonn (afp/dpa) — Die Telefongebühren werden in diesem Jahr wahrscheinlich doch nicht noch ein weiteres Mal erhöht. Wie die 'Süddeutschen Zeitung‘ berichtete, will Bundeskanzler Kohl die für Mitte des Jahres geplante Erhöhung der Telefongebühren verhindern. Dafür sollen sich CSU-Finanzminister Waigel und CDU-Postminister Schwarz- Schilling darüber verständigen, daß der Bund auf die von der Koalition beschlossene Zusatzzahlung von zwei Milliarden Mark im Jahr durch die Telekom verzichtet.
Unter Berufung auf Regierungskreise hieß es, Kohl sei entschlossen, das Thema Telefongebühren zur „Chefsache“ zu machen, wenn die von ihm angestrebte Einigung der beiden Kabinettsmitglieder nicht zustande komme. Dies wurde jedoch in Bonn dementiert.
Der Bundespostminister begründet seine Zahlungsunwilligkeit mit den zusätzlichen Kosten für die Post in den neuen Bundesländern, die weitaus größer seien als erwartet. Ausschlaggebend für das Umdenken innerhalb der Regierung seien, so die 'SZ', jedoch die von Verfassungsjuristen geltend gemachten Bedenken gegen diese Form der Einnahme durch den Fiskus. Das Postministerium erklärte, weder dem Aufsichtsrat der Telekom noch ihm lägen konkrete Pläne für die Gebührenerhöhung vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen