Montagsdemonstrationen weiter umstritten

Leipzig (ap) — Die Zukunft der Montagsdemonstrationen ist in Leipzig ungeachtet des Rückzugs der Gewerkschaften weiter unklar. Einige Mitglieder des Koordinierungsrates sprachen sich trotz gegenteiliger Beschlüsse dafür aus, am Dienstag die Ergebnisse vom Vortag zu beraten und erst dann über Fortführung oder Aussetzung zu entscheiden. Schon am Dienstag hatte sich während einer Beratung des Koordinierungsrates, der die Demonstrationen organisiert, ein Großteil der Bürgerbewegungen für die Weiterführung dieser Protestaktionen ausgesprochen. Die Gewerkschaften stimmten für eine Denkpause und gegen eine Demonstration am kommenden Montag.

„Es hat keinen Sinn, die Montagsdemonstrationen dahinsiechen zu lassen. Die Bürgerbewegungen sind jedoch in der Mehrheit dafür, sie weiterzuführen. Am nächsten Dienstag soll darüber neu beraten werden“, sagte Siegfried Kapala vom Fachforum Arbeitnehmerfragen am Donnerstag. Diese Entscheidung sei auch von der Zahl der Demonstrationsteilnehmer am nächsten Montag abhängig. Das Ziel der Aktionen, im gesamten Regierungsbezirk Leipzig oder sogar im gesamten Land Sachsen Runde Tische einzuberufen, sei noch nicht erreicht worden. Am 30.April wolle sich der Runde Tisch der Stadt Leipzig zusammenfinden. „Entscheidungen, die die Zukunft aller Menschen hier betreffen, tragen derzeit parteipolitischen Charakter. Das kann nicht Sinn der Sache sein.“