Schönefeld vor baldigem »take off«

■ Geschäftsführung der Flughafengesellschaft Berlin-Schönefeld rechnet mit schneller Entscheidung für baldigen Ausbau des Flughafens/ Arbeitsteilung zwischen Stadtflughafen Tegel und Schönefeld

Schönefeld. Die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft Berlin- Schönefeld (FBS) geht davon aus, daß schon in den nächsten Tagen eine Entscheidung für einen Ausbau des Flughafens getroffen werde. Der brandenburgische Koordinator für Schönefeld, Jens Fischer, sagte der 'Berliner Morgenpost‘, am kommenden Dienstag werde Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) mit Vertretern des Bundeskanzleramtes, des Bundesverkehrsministeriums und des Berliner Senats eine »Projektstudie Ausbau« für die weitere Entwicklung des Schönefelder Flughafens beraten.

Das Papier, das unter anderem von Experten der Mannesmann AG, des Flughafens Frankfurt am Main und der Flughafengesellschaft Berlin-Schönefeld erarbeitet wurde, gehe von einer Dreiphasenplanung aus und sehe für die Zukunft eine Arbeitsteilung zwischen Schönefeld und dem Stadtflughafen Tegel vor. Bei schnellem Ausbau werde Schönefeld im Jahr 2010 in der Lage sein, jährlich bis zu 25 Millionen Passagiere abzufertigen, sagte der Hauptabteilungsleiter Flughafenentwicklung aus Schönefeld, Olaf Knispel. Im Gespräch sei auch die Projektierung eines internationalen Großflughafens südlich von Berlin. Die FBS halte es für sinnvoller, den Standort Schönefeld so zu entwickeln, daß sich der Neubau eines Großflughafens erübrige.

Das Konzept sieht zunächst Modernisierungsmaßnahmen bis zum Jahresende vor, für die 300 Millionen Mark aufgewendet werden sollen. Endgültig verschwinden sollen dann die alten »Stasi-Schleusen« mit Spiegeln. Vorgesehen sei unter anderem der Neubau eines Passagier- Terminals, in dem jährlich etwa drei Millionen Fluggäste abgefertigt werden können. Mit der Fertigstellung dieses Projekts rechnet Knispel bis zum Beginn des Sommerflugplanes 1992. Geplant sei auch der Bau eines Fracht-Terminals mit einer jährlichen Kapazität von 50.000 Tonnen Frachtgut.

Knispel betonte, daß alle Maßnahmen von Entscheidungen der Treuhand und der Potsdamer Landesregierung abhängen. dpa