: Friedensverhandlungen für Salvador geraten ins Stocken
Mexiko-Stadt/San Salvador (dpa) — Die Hoffnungen auf ein schnelles Friedensabkommen im salvadorianischen Bürgerkrieg sind angesichts der stockenden Verhandlungen zwischen Regierung und Guerilla in Mexiko-Stadt wieder gesunken. Vertreter der Rebellen warfen der Delegation von Präsident Alfredo Cristiani vor, seit etwa einer Woche ohne jegliche Flexibilität zu verhandeln und hinter frühere Positionen zurückgefallen zu sein. Salvadors Vizepräsident Francisco Merino beschuldigte dagegen die Unterhändler der Rebellenorganisation FMLN, eine „unverantwortliche“ Haltung eingenommen zu haben.
Besondere Schwierigkeiten bereiten nach Angaben aus dem Umfeld der Verhandlungen offenbar die Gespräche über eine Reform der Verfassung. Beobachter halten es für möglich, daß Cristiani aufgrund des Druckes ultrarechter Kreise in El Salvador eine unnachgiebigere Position als zuvor eingenommen hat. Vertreter der UNO versuchten über das Wochenende, die Gespräche in getrennten Verhandlungen mit beiden Delegationen aus der Sackgasse zu führen.
In dem mittelamerikanischen Land haben sich deshalb Befürchtungen verstärkt, der seit elf Jahren dauernde Bürgerkrieg könnte sich wieder verschlimmern. Schon in der vergangenen Woche hatten sich die Gefechte zwischen Armee und Guerilla wieder verschärft.
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