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Skins greifen israelische Schüler an

Bremen (taz) — Ausgerechnet an Hitlers Geburtstag wurde eine Schülergruppe aus Haifa von deutschen Skins und einem arabischsprechenden Jugendlichen im Park angegriffen. Die 15 und 16 Jahre alten Israelis, für die an diesem Tag ein deutsch- israelischer Jugendaustausch in Bremen begann, waren mit den Kindern ihrer Gastfamilien auf dem Nachhauseweg von einer Party. Drei oder vier Jugendliche, die alle „normal“ ausgesehen hätten und von denen einer arabisch sprach, seien aus der Dunkelheit auf sie losgegangen. Ihre Gastgeber hätten die drohende Schlägerei jedoch verhindern können und gewußt, daß die Gruppe den Skins in Bremen zuzurechnen sei, erzählt der angegriffene Nir T.

Gestern nachmittag trafen die 20 SchülerInnen aus Haifa an der Gedenkstätte des ehemaligen Lagers Obernheide (ein Außenlager von Neuengamme in Bremen) auf ehemalige Zwangsarbeiterinnen, die zur Zeit ebenfalls die Hansestadt besuchen. Die 110 Frauen trafen sich zum ersten Mal am Ort ihrer Demütigung wieder. Sie gehören zu den Überlebenden von ehemals 800 Jüdinnen, die 1944 aus dem Ghetto Lodz und aus Auschwitz „zum Arbeitseinsatz“ nach Bremen verschleppt oder abkommandiert worden waren. Für die israelischen SchülerInnen ist es das erste Mal, daß sie die Orte des Holocaust sehen und dort mit Opfern der Verfolgung zusammentreffen. ra

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