: Berlin bezahlt Ferien für Tschernobyl-Kinder
■ Abgeordnetenhaus finanziert monatlich fünf Kindern Erholung/ Benefizkonzert internationaler Ärzte
Berlin. Jeden Monat dürfen sich fünf Kinder aus dem verstrahlten Gebiet in Tschernobyl auf Kosten des Landes Berlin in der Hauptstadt oder der Umgebung erholen. Ein entsprechender Antrag der Gruppe Neues Forum wurde im Abgeordnetenhaus einstimmig angenommen. Der Senat wird den gemeinnützigen »Fonds für die Kinder von Tschernobyl« in Minsk und den eingetragenen Verein »Kinder von Tschernobyl« in Berlin um die Vorbereitung der Aufenthalte bitten. Sebastian Pflugbeil, Mitglied bei »Kinder von Tschernobyl«, erklärte der taz, daß noch offen sei, wie die Erholung für die Kinder aussehe. Denkbar wäre aber der gemeinsame Aufenthalt mit anderen Kindern aus Tschernobyl in Ferienlagern. Der Verein habe für dieses Jahr bisher 3.000 Einladungen von Familien und Initiativen für die Kinder aus dem verstrahlten Gebiet bekommen. Der Senat muß für ein Kind mit Kosten zwischen 1.000 und 1.500 Mark rechnen.
Anläßlich des fünften Jahrestages der Reaktorkatastrophe in dem russischen Kernkraftwerk veranstaltete die Vereinigung internationaler Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges (IPPNW) in Berlin vier Benefizkonzerte zugunsten der Kinder von Tschernobyl. Gestern vormittag übertrug DFF das Programm im Kammermusiksaal des Schauspielhauses live. Die Sendung »DS-Kultur« wird dem Rundfunk in Minsk und Kiew zu dortiger Ausstrahlung zur Verfügung gestellt. Von dem Erlös der Veranstaltungen werden medizinische Geräte, Medikamente und Milchpulver gekauft. Dr. Peter Hauber appellierte an die Verantwortung der Politiker, eine atomare Gefährdung der Menschheit zu verhindern. »Unsere Musik soll helfen, Schmerz und Leid der Menschen zu lindern«, sagte er. diak
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