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Deutsche halfen bei Kurdenverfolgung

Köln (ap) — Deutsche Firmen und Behörden sollen nach Informationen des ARD-Fernsehmagazins Monitor dem Irak und der Türkei bei der Kurdenverfolgung geholfen haben. Die deutsche Antiterroreinheit GSG 9 habe 1986 unter Leitung von Hauptmann Anselm Weygold zwei türkische Kommandoeinheiten zur Bekämpfung kurdischer Separatisten ausgebildet.

Wie das Fernsehmagazin heute abend mit Zeugenaussagen und Dokumenten belegen will, soll der frühere Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Heinrich Boge, 1982 nach dem Irak gereist sein, um eine Zusammenarbeit mit dem dortigen Geheimdienst zu vereinbaren. Danach habe das BKA den irakischen Geheimdienst mit Informationen über in Deutschland lebende Kurden versorgt, berichtete der Sender. Ein Sprecher des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden bestätigte am Montag eine Irak-Reise Boges in dem fraglichen Zeitraum.

Über den Zweck der Reise könne er zur Zeit allerdings noch keine Angaben machen.

Das Magazin will außerdem herausgefunden haben, daß die Bremer Spedition Cifco dem Irak elektronische Zünder geliefert hat, die zum ersten Mal beim Giftgasmassaker von Halabdscha im Jahre 1988 eingesetzt worden sein sollen. Dem WDR zufolge ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft in Bremen gegen die Spedition.

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