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SPD gegen Krause: Bürgerrechte bei Großprojekten sichern

Bonn (dpa) — Die Sozialdemokraten befürworten ein schnelleres Planungsverfahren und kürzere Baufristen beim Verkehrsausbau in Ostdeutschland. Sie lehnen jedoch Regelungen entschieden ab, die Bürgerrechte beschneiden und damit verfassungswidrig sein würden. Dies machte ihr verkehrspolitischer Sprecher Klaus Daubertshäuser am Montag im Blick auf Äußerungen von Verkehrsminister Günther Krause (CDU) deutlich. Die SPD will dieses Thema am 3. Juni bei einer öffentlichen Expertenanhörung erörtern.

Daubertshäuser zitierte Krause mit der Aussage: „Wenn wir den Verkehrsnotstand beheben wollen, müssen wir eben besondere Maßnahmen ergreifen. In Ostdeutschland hätte kaum jemand dafür Verständnis, wenn eingewandt würde, die Maßnahmegesetze seien nicht verfassungskonform.“ Der SPD-Abgeordnete meinte dazu, dies zeige schlagartig, wie weit es „bei Herrn Krause mit seinem demokratischem Verfassungsverständnis her ist“. Wenn der Minister versuchen werde, demokratisch gewachsene und grundgesetzlich verbriefte Beteiligungsrechte von Bürgern, Ländern und Gemeinden „mit einem Federstrich beiseite zu wischen, wird er eine Lehrstunde in Demokratie über sich ergehen lassen müssen, die der Bundeskanzler offensichtlich mit ihm versäumt hat“, regte Daubertshäuser an.

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