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IG Metall kündigt „Warnstreikwelle“ an

■ Massive Warnstreiks in der westdeutschen Metallindustrie/ Zehn Prozent mehr Lohn gefordert/ Zentrale 1.-Mai-Veranstaltung diesmal in Halle/ 60.000 werden in Berlin erwartet

Frankfurt/Berlin (dpa) — Mit massiven Warnstreiks verstärkt die IG Metall von heute an, einen Tag vor den Feiern zum 1. Mai, ihren Druck auf die Arbeitgeber im Tarifkonflikt. Mehr als 100.000 westdeutsche Metallbeschäftigte wurden mit dem Ablauf der Friedenspflicht um Mitternacht zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Schwerpunkte liegen nach Auskunft einer IG-Metall- Sprecherin in Nordrhein-Westfalen, Bayern, dem Tarifbezirk Nordbaden und Hessen.

Allein in Baden-Württemberg rechnet die Gewerkschaft mit bis zu 50.000 Warnstreikenden und „empfindlichen Produktionsstörungen“, in Bayern sollen sich mindestens 60.000 Metaller an den Aktionen beteiligen. Im Südwesten hat die Gewerkschaft unter dem Motto „Mit Streik früher frei, hinein in den Mai“ zur Teilnahme an dem befristeten Ausstand aufgerufen. Die erste „Warnstreikwelle“ soll bis 8. Mai andauern.

Die Gewerkschaft will mit den Wanrstreiks ihre Forderung nach zehn Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 3,75 Millionen Arbeiter und Angestellten der westdeutschen Metall- und Elektronikindustrie Nachdruck verleihen. Die Arbeitgeber sind bisher lediglich zu Einkommensverbesserungen in Höhe von vier Prozent bereit.

Nach einem ersten Überblick konzentrieren sich die Warnstreiks auf die Automobilindustrie und ihre Zulieferbetriebe. So sollen von Warnstreiks unter anderem die Unternehmen Mercedes-Benz, Porsche, SEL und Bosch betroffen sein. Befristete Arbeitsniederlegungen sind ferner im Kölner Ford-Werk, bei VW in Wolfsburg und bei Audi in Ingolstadt geplant, verlautete aus Gewerkschaftskreisen. In Hessen sind vor allem Metall- und Elektrobetriebe in Frankfurt, Darmstadt und Hanau betroffen.

Ohne neuen Verhandlungstermin wurden gestern die Tarifgespräche für die rund 830.000 bayerischen Metaller und die 125.000 Beschäftigten in Niedersachsen unterbrochen. Auch von den für den Nachmittag angesetzen Verhandlungen für die 130.000 Metaller in Rheinland- Pfalz wurde kein Durchbruch erwartet.

Zentrale 1.-Mai-Feier diesmal in Halle

Die zentrale Kundgebung des DGB für den morgigen 1. Mai, dem Tag der Arbeit, wird in diesem Jahr in der Stadt Halle in Sachsen-Anhalt stattfinden. In Berlin erwartet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bis zu 60.000 Teilnehmer zur ersten gemeinsamen Mai-Feier im wiedervereinigten Berlin.

Geplant ist ein Sternmarsch zum Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude mit vier Demonstrationszügen, die von verschiedenen Punkten der Berliner Innenstadt starten werden, teilte der DGB gestern mit.

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