: Momper will billiger Bahn fahren als Verkehrssenator Haase
Berlin. Vermutlich wird die Erhöhung der Fahrpreise, die Verkehrssenator Herwig Haase diese Woche angekündigt hat, nicht in der geplanten Höhe beschlossen werden. Die SPD und auch Haases eigene Partei, die CDU, wollen bei der (West-)Umweltkarte nur einer Erhöhung von fünf Mark auf 70 Mark zustimmen. Für SPD-Chef Walter Momper sind Preiserhöhungen bei der BVG solange der »politisch falsche Weg«, bis die Tarifsysteme im Ost- und Westteil der Stadt nicht mehr derart auseinanderklaffen wie jetzt. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre hätten gezeigt, daß die öffentlichen Verkehrsbetriebe eher durch ein attraktives Angebot — und damit durch mehr Benutzer — ihre Einnahmen verbessern könnten, als durch Tariferhöhungen. Und SPD-Fraktionssprecher Hans-Peter Stadtmüller erklärte: »Auf jeden Fall wollen wir unter den Preisvorstellungen Haases bleiben.«
Auch Klaus Landowsky, Fraktionschef der CDU, erwartet für das Umweltticket allenfalls einen Zuschlag von fünf Mark. Ein (West-)Einzelfahrschein dürfe dennoch 3,50 Mark kosten statt bisher 2,70 Mark, da er »eine reine Touristenkarte sei«. Axel Kammholz, Verkehrsexperte der FDP, wehrte sich gegen »die beliebte, einfache Lösung der Eigenbetriebe, Kostenerhöhungen durch Tarifanhebungen auffangen zu wollen und ansonsten alles beim alten zu lassen«. diak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen