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Schweizer Schnüffelkartei

■ Bundespolizei führte „Diplomatenkartei“

Zürich/Bern (dpa) — Die Schweizer Bundespolizei hat in den vergangenen Jahrzehnten geheime Karteikarten über 56.000 in der Schweiz wirkende Diplomaten, Botschaftsangestellte und Unternehmensvertreter angelegt. Dies berichtet die Züricher 'Weltwoche‘ in ihrer jüngsten Ausgabe.

Die Informationszulieferung sei über das Meldesystem der Verkehrspolizei gelaufen. Die Meldungen hätten Rückschlüsse auf die Zielorte und Bewegungen bestimmter Diplomaten gestattet, wird aus einem geheimen Bericht zitiert.

Die Diplomateneinträge, grüne Fichen genannt, stellen eine weitere Schweizer „Schnüffelkartei“ dar.

Die Bundesanwaltschaft hat der 'Weltwoche‘ auf die Nachfrage, ob das grüne Fichen-System weiterhin funktioniere, keine Auskunft über „präventive“ Tätigkeiten gegeben.

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