: Reuter-Plakette an Inge Meysel verliehen
Berlin. Die »Mutter der Nation«, Inge Meysel, ist gestern in Berlin mit der »Ernst-Reuter-Plakette« geehrt worden. Bei der Verleihung dieser höchsten Auszeichnung der Stadt Berlin würdigte der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen die 81jährige Schauspielerin als »große Persönlichkeit mit weitem Herzen«. 50 Jahre stand sie auf den Brettern bekannter Bühnen wie dem Hamburger Thalia-Theater. Diepgen pries sowohl ihre beruflichen Talente und menschlichen Qualitäten als auch ihr gesellschaftliches Engagement: »Wir können stolz darauf sein, daß die Mutter der Nation eine Berlinerin ist.« Die 1910 an der Spree geborene Meysel erinnerte sich an ein Wort des früheren Bürgermeisters Ernst Reuter, der sie in einem Gespräch die »kesse Berlinerin« genannt habe. Nicht im Traum wäre ihr damals eingefallen, mit einer Plakette ausgezeichnet zu werden, die seinen Namen trage.
Die aus vielen Filmen (rund 100 Produktionen allein im Fernsehen) und Theaterstücken bekannte Frau wehrte sich dagegen, nur als Schauspielerin betrachtet zu werden. »Die Bürgerin Meysel — das klingt ja schon wieder nach französischer Revolution — fühlt sich geehrt«, betonte sie schmunzelnd. Sie bekannte sich auch demonstrativ zu ihrer Heimatstadt als deutsche Hauptstadt: »Berlin war Hauptstadt, Berlin ist Hauptstadt, Berlin wird immer Hauptstadt bleiben.« dpa
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