: „Asylbewerber nicht in Ex-DDR“
■ Flüchtlingsrat fordert, das Umverteilen der AsylbewerberInnen auszusetzen
Der Bremer Flüchtlingsrat hat gestern in einer Erklärung gefordert, das Umverteilen von AsylberwerberInnen in die östlichen Bundesländer befristet auszusetzen. Denn Behörden, freie Träger und Bevölkerung in den fünf neuen Bundesländern seien „völlig unvorbereitet“ von der Ankunft der AsylbewerberInnen getroffen worden. „Anpassungszeiten“ seien von Nöten.
Im Einigungsvertrag ist vorgesehen, daß die fünf neuen Bundesländer zwanzig Prozent aller Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen sollen. Doch zahlreiche Flüchtlinge, die ihrer Zuweisung von Bremen nach Sachsen gefolgt waren, sind inzwischen illegal wieder ins westliche Bremen zurückgekehrt. Der Flüchtlingsrat: „Asylbewerber berichteten davon, ohne Anlaß zusammengeschlagen oder mit Messern bedroht worden zu sein. Der Schutz, den sie suchten, entlarvte sich als gefährlicher Irrtum.“
Auf einer Veranstaltung des „Nord-Süd-Forums“ vergangene Woche im Überseemuseeum hatten sich die ostdeutschen PodiumsrednerInnen allerdings gegen die „westdeutsche“ Forderung nach einem vorläufigen Stopp des Umverteilens gewandt: Dies bedeute eine zweite Mauer, argumentierten sie.
B.D.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen