„Der Reck war gegen unseren Sieg“

■ Werder Bremen verdankt seinem Torwart ein schmeichelfhaftes 1:1 gegen Leverkusen

Berlin (dpa) —Vom deutschen Fußball-Norden bläst der Konkurrenz eine kräftige Brise ins Gesicht. In Rostock wird der Ost-Meister gefeiert, Hamburg bejubelt den Höhenflug des HSV und Bremen? Auch Werder spielte bis zum Wochenende um die Tabellenführung, aber das dürfte vorbei sein.

Trotzdem steht beim in Bremen die Kundschaft Schlange. Aber nicht am Meisterschaftsschalter, sondern an dem für das Pokalwiederholungsspiel gegen Eintracht Frankfurt. Dieses Treffen interessiert die Fans und auch die Mannschaft, die Meisterschaft ist abgehakt. Das 1:1 gegen Bayer Leverkusen war zu wenig, um vom Titel träumen zu können. DFB- Pokal und Europacup-Wettbewerb beschäftigen die Träumer an der Weser.

Trainer Otto Rehhagel wird in der Öffentlichkeit nicht zugeben, daß seine Chancen auf die Meisterschale gleich Null sind. „Solange rechnerisch noch was möglich ist, geben wir nicht auf“, versuchte er glaubhaft zu machen. Doch selbst sein Mentor, Franz Böhmert, gestand: „In Bremen reden alle nur vom Pokalfinale in Berlin.“

Gegen Leverkusen hatten die Bremer Fortuna auf ihrer Seite. Das 0:1 von Christian Schreier (33.) konnte Ex-Nationalspieler Klaus Allofs (85.) wett machen. 14.600 Zuschauer feierten allein Werder-Torwart Oliver Reck, der vier sichere Leverkusener Tormöglichkeiten vereitelt hatte. „Wir haben nicht die Frische und Spritzigkeit der Vorjahre in unserem Spiel“, bekannte der Schlußmann ganz offen und kennt die Gründe für das wenig überzeugende Bremer Spiel auch nicht.

Die Leverkusener verpaßten im Weserstadion erneut den doppelten Punktgewinn, weil Ulf Kirsten, Jorginho, Marian Lesniak und Schreier die besten Torchancen nicht verwerten konnten. „Außerdem hatte Bremens Keeper Oliver Reck etwas gegen unseren Sieg“, ärgerte sich Trainer Jürgen Gelsdorf.