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Südkorea: Druck der Straße wächst

Seoul (ap) — Die Opposition in Südkorea hat am Wochenende mit landesweiten Demonstrationen ihren Druck auf die Regierung verstärkt. Die Protestwelle, die vor einer Woche begann, ergriff am Samstag 18 Städte in allen Teilen des Landes. Allein in der Hauptstadt Seoul gingen rund 20.000 DemonstrantInnen auf die Straße. Dabei kam es nach einem Tränengaseinsatz der Polizei gegen den Protestmarsch zu schweren Zusammenstößen. Auf beiden Seiten gab es mehrere Verletzte. Am gestrigen Sonntag blieb es zumeist ruhig. Ein Bündnis von 40 Studentenorganisationen und politischen Gruppierungen hatte zu den Demonstrationen aufgerufen, mit denen gegen das nach Darstellung der Opposition brutale Vorgehen der Polizei protestiert werden sollte. Etwa 50 Abgeordnete und andere Politiker der oppositionellen Neuen Demokratischen Union unter Führung des Vorsitzenden Kim Dae Jung beteiligten sich an einem Autokorso im Zentrum Seouls. Nach Einbruch der Dunkelheit besetzten etwa 15.000 Menschen den Hauptbahnhof von Seoul und blockierten mehrere Stunden lang den Verkehr. Die Proteste und Kundgebungen wurden vom gewaltsamen Tod des 20jährigen Studenten Kang Kyung Dae ausgelöst, der vor rund einer Woche gestorben war, nachdem ihn Polizisten verprügelt hatten. Aus Protest haben sich seitdem drei Studenten selbst in Brand gesetzt, zwei von ihnen erlagen ihren schweren Verletzungen. Einigende Forderung der Opposition ist der Ruf nach einem Rücktritt von Präsident Roh Tae Woo.

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