piwik no script img

Zwei Litauer abgeschoben

Bonn/Warschau (dpa) — Das Bundesinnenministerium hat bestätigt, daß zwei litauische Bürger vor wenigen Tagen nach dem illegalen Überschreiten der polnisch-deutschen Grenze nach Polen zurückgebracht wurden. Die polnische Zeitung 'Gazeta Wyborcza‘ hatte berichtet, beide Litauer seien nach ihrer Überstellung nach Polen an sowjetische Militärbehörden ausgeliefert worden. Agunas Vasiljewas (21) und Eikudonis Rimantas (29) hatten am 28. April in der Nähe der Grenzschutzstelle Guben die Neiße durchwatet. Ihre Aussage, während der Vernehmung durch den Bundesgrenzschutz in Anwesenheit eines Dolmetschers des polnischen Grenzschutzes, daß sie sowjetische Armeeangehörige seien, habe unglaubhaft gewirkt. Vasiljewas werde als Deserteur im sowjetischen Militärgefängnis Liegnitz (Legnica) festgehalten. Nach Darstellung seines wieder freigelassenen Gefährten, suchten beide nach dem Grenzübertritt die ganze Nacht über eine deutsche Polizeidienststelle, um politisches Asyl beantragen zu können. Das Warschauer Außenministerium sagte, die Auslieferung der beiden an Sowjet-Militär sei ohne Wissen der zuständigen Behörden geschehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen