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Transrapid wiederbelebt

Berlin (taz) — Totgesagte leben länger. Das scheint auch für den Transrapid, jenes superschnelle, superteure Verkehrsmittel auf Stelzen zu gelten. Jetzt versucht Krauses Bundesverkehrsministerium das vom Thyssen-Konzern mit 1,4 Milliarden Steuergeldern entwickelte Verkehrsmittel in den neuen Bundesländern an den Mann zu bringen. Der Transrapid soll nach einem Bericht der 'Welt‘ Hamburg und Berlin verbinden.

Neue Argumente für die ausgemottete Großtechnologie gibt es keine. Es geht, wie auch bei den im Westen stornierten Planungen, vor allem um Exportförderung für den Thyssenkonzern. Noch im März hatten Gutachter für das Bundesverkehrsministerium festgestellt, daß es Probleme mit der Einsatzreife der Magnetbahn gebe. Und 1989 hatten die hausinternen Gutachter des Verkehrsministeriums schon einmal festgestellt, daß der Eisenbahnausbau dem Transrapid deutlich überlegen sei.

Nach den neuen Plänen soll die Stelzenbahn eine Zwischenstation in Parchim erhalten. Dort, so heißt es im Bericht, könne auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflughafen der neue Großflughafen für Berlin entstehen. Im Verkehrsministerium werde auch über den Anschluß von Hannover an das Transrapid-Netz nachgedacht. ten

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