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Verfolgung von Palästinensern in Kuwait

■ Britische Tageszeitung 'Independent‘ berichtet über Zunahme der Menschenrechtsverletzungen in dem Emirat

London (ap) — Folter und Verfolgung von Palästinensern und anderen Ausländern in Kuwait nehmen nach einem Bericht der britischen Tageszeitung 'The Independent‘ trotz internationaler Proteste weiter zu. Wie das Blatt gestern unter Berufung auf Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen schreibt, ist nach einer ursprünglichen Abnahme solcher Mißhandlungen durch kuwaitisches Militär und paramilitärische Gruppen vor einigen Wochen in letzter Zeit wieder eine deutliche Zunahme solcher Menschenrechtsverletzungen zu verzeichnen. Es gebe wieder sehr viel mehr Berichte über Menschenrechtsverletzungen, zitiert die Zeitung einen westlichen Diplomaten. Einige vor Wochen geschlossene Internierungslager seien wieder in Betrieb genommen worden. „Manchmal wirst du von einer Gruppe gefangengenommen, geschlagen, freigelassen, und dann kommt eine andere Gruppe zu deinem Haus und nimmt dich wieder mit“, wird die Klage eines jungen Palästinensers zitiert.

'Independent‘-Reporter Robert Block schreibt, im Krankenhaus Farwanija habe er in einem Teil, „der offiziell für Journalisten gesperrt ist“, mehrere Männer gesehen, „deren Verletzungen nach Angaben der Mediziner von Schlägen und Folter herrühren“. Block beschreibt insbesondere einen Palästinenser, dessen Körper halb gelähmt und der nach eigenen Angaben mit Stromstößen gefoltert worden sei. Von den zehn Patienten in Saal 18 seien „mindestens drei vor weniger als einer Woche eingeliefert worden“. Besonders Palästinenser und Jordanier seien von den Verfolgungen betroffen. Zwar haben der kuwaitische Emir Scheich Dschaber el-Achmed el-Sabah und seine Regierung wiederholt erklärt, keine Menschenrechtsverletzungen zulassen zu wollen, doch hat die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International (AI) nach dem Besuch einer Delegation in Kuwait erklärt, trotz einiger positiver Schritte werde der Sicherheit vor Menschenrechtsverletzungen offenbar eine „extrem niedrige“ Priorität eingeräumt.

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