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Schnelles Geld siegt

■ Zur Entscheidung des Kabelrats in Sachen 103,4

Die Schamonisierung der Berliner Radiolandschaft schreitet mit der Entscheidung des Kabelrats schneller voran. Die fünf LizenzverwalterInnen — wohl auch die von SPD und AL — setzten auf die fixe Investitionsentscheidung und ein entwortetes Programm. Der Sender soll überleben, egal wie, am besten mit viel Geld. Das mag, wenn man die Hörfunkwerbemärkte in den Großstädten betrachtet, wo sich Spot-Syndikate um die Kunden reißen, logisch sein: Da hat ein kleiner Sender, so scheint's, nur eine Chance mit flachem Wort und populärer Musik, am besten als Sparte — nur Country, nur Schlager, nur Charts. Mit Radio 2000 tritt aber nur ein weiterer musiklastiger Sender neben Rias 2, Radio 100,6, DT 64, Radio 4 U auf SFB 4 und die neu lizensierte Privatstation RTLRadio.

Genauso wenig wie sicher ist, daß die »Hinwendung zu Professionalität« ein Programm bedeutet, »das auch Minderheiten berücksichtigt« (Kabelrat), genauso wenig ist sicher, daß Radio 2000 im Werbegedränge auch noch überlebt, wenn die fünf Millionen von NRJ ausgegeben sind. Sicher hingegen ist, daß auch alle öffentlich-rechtlichen Programme Minderheiten »berücksichtigen« und daß bei »Radio 2000« bislang nur Alibi-Personen für die einzigartigen Fremdsprachenprogramme und die vielgerühmte Lesben- und Schwulensendung Eldoradio stehen. Das alternative Spektrum saß mit über 100 Gruppen im anderen Boot. Hans-H. Kotte

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