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Weitere dioxinverseuchte Flächen

Düsseldorf (taz) — Die Suche nach der dioxinhaltigen Kieselrotasche aus dem sauerländischen Marsberg hat die NRW-Behörden erneut fündig werden lassen. Aus einer weiteren Lieferliste geht hervor, daß bundesweit 59 Tennisplätze, 46 Firmengelände, 20 Privatgelände und 17 staatliche Flächen mit Kieselrot beliefert worden sind. Bei der vom Düsseldorfer Umweltministerium veröffentlichten Liste handelt es sich nach den Worten von NRW-Umweltminister Klaus Matthiesen um „Verdachtsflächen“. Ob und wieviel von der giftigen Kupferschlacke tatsächlich verbaut worden ist, müsse erst noch vor Ort geprüft werden. Im gesamten Bundesgebiet sind inzwischen 481 Verdachtsflächen bekannt. In Bremen und in Marsberg selbst waren — wie berichtet — in der Asche bis zu 70.000 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm Boden gemessen worden. Auf Sportplätzen in Frankfurt fand man ebenfalls Dioxinbelastungen zwischen 16.000 und 40.000 Nanogramm. Solche hohen Werte waren in der Bundesrepublik noch nie gemessen worden. Schon bei einer Belastung von 100 Nanogramm empfiehlt das Umweltbundesamt für Kinderspielplätze den Bodenaustausch. Böden mit bis zu 10.000 Nanogramm gelten der Behörde als Sondermüll. Allein in Hessen sind inzwischen über 70 Sport- und Spielplätze gesperrt. Wenn sich die ersten Meßergebnisse auf allen Verdachtsplätzen bestätigen sollten, stünde die Bundesrepublik vor einer Sanierungsaufgabe bisher nicht gekannten Ausmaßes. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe der Umweltminister brütet derzeit über Lösungsmöglichkeiten. Wie weit die Menschen im besonders betroffenen Marsberg durch Dioxin belastet sind, weiß kein Mensch. Erst die aufwendigen, wahrscheinlich Monate dauernden Blutuntersuchungen werden darüber Auskunft geben können. J.S.

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