: „Stadtradio“ gegen Kommerz-Funk
■ Proteste gegen Nölle-Treffen in der Sparkasse über neue Hörfunkfrequenz
Wenn es in Bremen 1992 eine zusätzliche Hörfunkfrequenz gibt, sollen „auch Gruppen ohne wirtschaftliche Interessen aktiv das Radioprogramm mitgestalten können“, meint der medienpolitische Sprecher der Grünen, Wolfram Sailer. Anlaß zu der Äußerung ist die Tatsache, daß CDU- Spitzenkandidat Ulrich Nölle in seiner Eigenschaft als Sparkassen-Vorstand am Mittwoch kommerzielle Interessenten zum Gespräch über Hörfunk-Politik eingeladen hat. Die Runde, die sich in der Sparkasse getroffen hat, erinnert an einen CDU-Freundeskreis: neben Nölle waren u.a. der Karstadt-Chef Blumenberg dabei und Weser-Report-Verleger Schulenberg.
Nicht eingeladen: Die Initiative „Stadtradio e.V.“. Dieser Zusammenschluß verschiedener nichtkommerzieller Interessenten meldete ebenfalls Protest gegen das exklusive Sparkassen— Treffen an. Es sei „im Vorfeld“ zugesagt worden, daß man an derartigen Gesprächen beteiligt werde, kritisiert der „Stadtradio e.V.“ und äußert die Vermutung, daß (CDU-nahen) Privatsendern wie Radio Schleswig-Holstein „im Huckepack-Verfahren mit einem lokalen Antragsteller in Bremen“ die Bremer Frequenz zugeschanzt werden soll.
K.W.
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