Deirdre McCloskey : Vom Recht, Queer zu sein
Clemens Schneider für die Reihe "taz Talks meets Queer Lectures" im Gespräch mit der Sozialwissenschaftlerin Deirdre McCloskey: Wie entsteht queere Freiheit?
Die Ökonomin und Sozialwissenschaftlerin Deirdre McCloskey hat eine bewegende Geschichte hinter sich: Die umtriebige Wissenschaftlerin (16 Bücher und mehr als 400 Artikel stammen aus ihrer Feder), die sich zunächst als Donald McCloskey einen Namen machte, entschied sich 1995 im Alter von 53 Jahren für eine Geschlechtsangleichung. Ihre eigene Schwester ließ sie daraufhin in die Psychiatrie einweisen. McCloskey ließ sich nicht beirren: Als selbstbewusste und optimistische public intellectual setzt sie sich neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit schon lange für queere Anliegen ein.
Vor dem Hintergrund ihrer liberalen Überzeugungen und ihrer intensiven kulturhistorischen Forschung wird McCloskey mit uns über die Ursprünge queerer Emanzipation und Freiheit sprechen: Was sind die wesentlichen Faktoren, die dabei mitgewirkt haben? Insbesondere soll es um die Rolle gehen, die Machtkritik in dieser Entwicklung gespielt hat, also die Vorstellung, dass der Mensch nicht von anderen zu etwas gezwungen werden darf. Deirdre McCloskey, eine profunde Kennerin des schottischen Aufklärers Adam Smith verweist dabei auf dessen Werben für ein System, das „jeden einzelnen die eigenen Interessen auf seine Weise verfolgen lässt, wie es den liberalen Vorstellungen über Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit entspricht“.
Die Zuhörer:innen und -schauer:innen erwartet ein fulminanter Ritt durch die (auch queere) Ideengeschichte mit vielerlei Bezügen zur aktuellen Lage in den USA.
Moderation: Clemens Schneider, Vorstand Initiative Queer Nations. Ein Talk in englischer Sprache mit Übersetzung ins Deutsche.
Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.
Ein taz Talk in Kooperation mit der Initiative Queer Nations.