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Der Morgen: Stasi-Seilschaft seilte sich in Unternehmensgruppe ab

Berlin. „Eine der größten Seilschaften“ aus dem Bereich des ehemaligen DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) soll sich in Berlin, Leipzig und Dresden als Wirtschaftsunternehmen etabliert haben. Das berichtete 'Der Morgen‘ in seiner gestrigen Ausgabe. Die Zeitung beruft sich dabei auf ihr vorliegende Dokumente. Danach soll der im Januar 1990 gegründete und im Mai zu einer GmbH umfunktionierte Ingenieurbetrieb für wissenschaftlichen Gerätebau (IWG/ mittlerweile Wigeba GmbH) aus zwei Stasi-Hauptabteilungen hervorgegangen sein. Heute unterstünden der Wigeba 20 Tochtergesellschaften mit mehr als 1.000 Angestellten, vornehmlich ehemalige MfS-Mitarbeiter. Als Geschäftsführer der einzelnen GmbH fungierten in der Regel frühere Offiziere des MfS.

Die Eröffnungsbilanz des auf Beschluß der DDR-Regierung unter Hans Modrow gegründeten Unternehmens habe 201 Millionen, das Stammkapital 50 Millionen Mark der DDR betragen. Während zivile ostdeutsche Betriebe ihre Tore schließen müssen, seien die Stasi- Unternehmer erfolgreich in die Marktwirtschaft gestartet. Aufgrund massiver Aktenvernichtung durch ehemalige MfS-Mitarbeiter seien die tatsächlichen Bilanzen und Besitzverhältnisse innerhalb der Wigeba und ihrer Tochterunternehmen nur schwer aufzuklären.

Obwohl IWG/Wigeba materiell- technisch bestens ausgestattet gewesen sei, habe die Firma von der Modrow-Regierung eine finanzielle Starthilfe in Höhe von 74,6 Millionen Mark erhalten. Der Leiter der Berliner Treuhand-Abteilung Controlling, Planung und Sonderaufgaben, Axel Nawrocki, habe im Fall Wigeba ein „langwieriges Untersuchungsverfahren“ angekündigt. dpa

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