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PDS plante Handelsgesellschaft

■ Schlüsselfigur des Finanzskandals um Auslandsmillionen bricht ihr Schweigen

Halle (ap) — Die PDS wollte angeblich mit den im vergangenen Herbst auf verschiedene Auslandskonten transferierten 107 Millionen Mark eine große Ost-West-Handelsgesellschaft gründen. Das erklärte der als Schlüsselfigur im Finanzskandal der SED-Nachfolgepartei geltende Karl-Heinz Kaufmann der in Halle erscheinenden 'Mitteldeutschen Zeitung‘ (Montagausgabe). Der Ende letzten Jahres in Oslo festgenommene Geschäftsmann aus Halle äußerte sich damit erstmals seit seiner Verhaftung zu den Vorwürfen. Der ehemalige PDS-Funktionär, der nach dem Zeitungsbericht bei allen bisherigen Vernehmungen die Aussage verweigert hatte, sagte weiter, Ziel sei es gewesen, für „Genossen und Fachspezialisten“ Arbeitsplätze zu schaffen. Ausgangspunkt für die Überlegungen, die bereits im Frühjahr 1990 im engsten Kreis diskutiert worden seien, war nach seinen Angaben der Antrag der DSU-Fraktion in der Volkskammer, die PDS zu enteignen. Weitere Namen von Mitorganisatoren wollte Kaufmann nicht nennen.

Für die zu gründende Gesellschaft habe man beispielsweise aus den Niederlanden das Angebot erhalten, mit den 107 Millionen Mark einen Zwei-Milliarden-Kredit zu bekommen. Bis zum Bekanntwerden des Transfers, der eine Führungskrise in der PDS auslöste, sei man sich nicht im klaren gewesen, ob die KPdSU beim Vorgang selbst helfen würde.

Kaufmann bezeichnete Presseberichte, denenzufolge er bei seiner Verhaftung in Oslo 70 Millionen Mark bar abheben wollte, als „puren Unsinn“. Er habe nach Absprachen mit „Genossen in Moskau“ lediglich ein Beglaubigungsschreiben hinterlegen wollen.

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