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Moskau hält Kompromiß im Wohnungsbau-Streit für möglich

Bonn (afp) — Das sowjetische Verteidigungsministerium hält im Streit zwischen Bonn und Moskau über eine deutsche Beteiligung am Wohnungsbauprogramm für die aus der ehemaligen DDR abziehenden UdSSR-Truppen einen Kompromiß für möglich. Oberst Juri Ogurzow von der Hauptverwaltung Unterkunft des Ministeriums erklärte gegenüber der sowjetischen Nachrichtenagentur 'Nowosti‘, der Konflikt sei wahrscheinlich „nur auf politischer Ebene, beim unmittelbaren Eingreifen der höchsten Führung unserer Länder“, zu regeln. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hatte angekündigt, er wolle sich in dieser Frage telefonisch mit Präsident Michail Gorbatschow in Verbindung setzen. Ogurzow betonte, auf sowjetischer Seite müsse die „unerschütterliche Haltung des Ministeriums für Außenwirtschaftsbeziehungen überwunden werden, das den Bauvertrag mit der deutschen Seite geschlossen hat und meint, daß das Preiskriterium bei der Wahl Argumente wie Qualität der Dokumentation und das Ansehen der Firmen überwiegt“. Der Oberst sagte, daß die Angebote der deutschen Firmen für jedes der ersten vier Bauvorhaben um 15 bis 30 Millionen Mark über den Mitbewerbern aus der Türkei, Finnland und Österreich gelegen hätten. Sie seien aber nicht die teuersten gewesen. Der Oberst berichtete, auch Baufirmen aus den Sowjetrepubliken Ukraine und Belorußland seien an den Aufträgen interessiert. Sie hätten aber bisher keine Chancen gehabt, weil sie sich keine Garantien einer großen Bank sichern konnten. Ihre Teilnahme am Bau von „Devisen“-Wohnungen wäre nur bei Zugeständnissen der deutschen Seite möglich. Bonn gibt 7,8 Milliarden Mark für den Bau von 36.000 Wohnungen.

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