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Neue Aids-Erkenntnisse

Paris (afp/taz) — Ein weiterer Schritt in der Aids-Forschung ist am Pasteur-Institut in Paris gelungen. Die Erkenntnisse betreffen das massive Absterben von Lymphozyten, von dem die Infektion mit dem Aids-Virus und die Krankheit selbst gekennzeichnet sind. Das am Montag der französischen Akademie der Wissenschaften vorgelegte Forschungsergebnis eröffnet neue therapeutische Perspektiven. Das Team des Aids-Forschers Professor Luc Montagnier konnte in vitro das programmierte Absterben der für Immunreaktionen wichtigen Lymphozyten aus dem Blut von Aids-Kranken und seropositiven Personen nachweisen.

Normalerweise werden durch diesen Prozeß Zellen entfernt, die für den Organismus schädlich geworden sind. Bei Aidskranken oder infizierten Patienten ist die massive Vernichtung von Lymphozyten den Forschern zufolge jedoch pathologisch. Es seien keine Substanzen wie Interleukine festgestellt worden, die das Absterben oder die weitere Proliferation der Lymphozyten steuern. Werden derartige Substanzen in vitro hinzugesetzt, wird nach den Erkenntnissen der Pasteur-Forscher das „suizidäre Absterben“ der Lymphozyten verhindert. Auf dieser Grundlage sei eine Therapie mit geeigneten Proliferationsfaktoren denkbar.

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