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USA wollen Schutzzone ohne die Stadt Dohuk

■ UNO hofft noch auf Zustimmung Bagdads zur UN-Polizei

Zakho/Genf/New York, 13. Mai (afp/dpa/ap) — Die USA wollen die Sicherheitszone für die Kurden im Nordirak nicht auf die Stadt Dohuk ausdehnen. „Wir wollen hier keinen Gazastreifen“ sagte der Kommandeur der US-Streitkräfte in Nordirak, Shalikashvili, am Montag. Es sei nicht geplant, Dohuk in die Sicherheitszone einzubeziehen.

Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) in Genf berichtete, bis Montag hätten 200.000 Kurden den Rückweg aus der irakisch-türkischen Grenzregion angetreten. Die Zahl der Flüchtlinge in den acht Grenzcamps habe sich dadurch auf 230.000 verringert. Außerhalb der Camps seien zusätzlich noch etwa 100.000 Flüchtlinge verstreut. Von den 1,3 Millionen in den Iran geflohenen Irakern seien etwa 80.000 auf dem Weg in ihre Heimat.

Unmittelbar nachdem die Alliierten das Übergangslager für die Kurden in Zakho an die UNO übergeben hatten, demonstrierten am Montag Hunderte von Flüchtlingen gegen Saddam Hussein und griffen dabei auch eine Gruppe irakischer Polizisten an. Die kurdischen Rebellen hatten vergeblich dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren, um die gegenwärtigen Verhandlungen mit der Führung in Bagdad über ein autonomes Kurdistan nicht zu gefährden.

UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar erklärte unterdessen, er hoffe immer noch, daß künftig eine UN-Polizei mit Einwilligung Bagdads die kurdischen Flüchtlinge schützen könne. Er habe seinen Koordinator für die Flüchtlingshilfe, Aga Khan, angewiesen, nichts unversucht zu lassen, um die irakische Führung zu einem Einlenken in dieser Frage zu bewegen, sagte Perez de Cuellar in New York. Allerdings müsse die Entsendung einer Polizeitruppe auch dann vom UN-Sicherheitsrat beschlossen werden, wenn Bagdad seine Einwilligung dazu geben sollte. In Kairo warb der amerikanische Außenminister bei seinem sowjetischen Amtskollegen um Unterstützung für die Entsendung einer UN-Polizeitruppe. Bessmertnych reagierte darauf zurückhaltend.

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