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Grüne: Erleichterung und Achselzucken

Berlin/Frankfurt (taz) — Der Austritt von Jutta Ditfurth und ihren Radikalökologinnen aus den Grünen hat in der Partei keine Erschütterungen verursacht. War er doch angekündigt und absehbar, da es nichts mehr gab, was die DissidentInnen zum Ausharren hätte ermuntern können.

Formalisierte Vermittlungsversuche wurden von Vorstandssprecherin Christine Weiske zwar erwogen, dann aber abgeblasen. Vorstandssprecher Ludger Volmer bezeichnete den Austritt des Ditfurth- Flügels als „Schlußstrich unter einen Prozeß“, der schon seit Jahren erkennbar gewesen sei. Die Politik der RadikalökologInnen habe in jüngster Zeit auch einem „Großteil des linken Parteiflügels“ immer weniger gepaßt. Volmer bestritt, daß die Grünen auf den Austritt hingearbeitet hätten. Die Grünen hätten vor der Alternative gestanden, „entweder in der Mitte auseinanderzubrechen, oder sich zur Erkenntnis durchzuringen, daß 80 Prozent der Grünen gemeinsame Grundpositionen teilen“, sagte Volmer in einem Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung‘. Trotz des Fundi-Austritts rechne er nicht mit einem Durchmarsch der Realos.

Regelrecht erleichtert reagierten die Grünen im Frankfurter Römer, in ihrem Kreisverband erprobt in jahrelangen Grabenkämpfen mit Jutta Ditfurth und Manfred Ziran — bis hin zu Arbeitsgerichtsprozessen. Sie nahmen den Auszug der FundamentalistInnen eher „achselzuckend“ zur Kenntnis. Der Austritt sei auch deshalb „hilfreich“, weil er ermögliche, als „entschiedene ökologische soziale Bürgerpartei“ auch auf Menschen zuzugehen, „zu denen wir bisher wenig oder gar keinen Zugang gefunden haben“.

In Ostdeutschland wird die Distanz zu den West-Grünen indessen größer. Der Landesverband Thüringen beschloß, die Mitgliedschaft in der Bundespartei bis zum 27. Mai zu suspendieren. Dann sollen die 500 Thüringer Mitglieder in einer Urabstimmung entscheiden, ob sie in der Partei bleiben wollen oder nicht. hei/uhe

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