: Das Nichts, umhüllt von Etwas
■ Joachim Armeling, Bremer Unternehmer des Jahres, versorgt uns mit Hydraulik-Schläuchen
Wenn morgens die Brötchen in der Bäckerei nicht rechtzeitig fertig geworden sind oder die Baumaschine stundenlang schön schweigt, dann kann das denselben Grund haben: Der Notdienst der Firma Hansa-Flex steht im Stau in Hemelingen.
Denn Hansa-Flex ist Spezialist beim Ersatz defekter Hydraulik- Schläuche und ohne diese Dinger funktioniert heute beinahe gar nichts mehr: Keine Bühne hebt sich am Theater, kein Fahrstuhl erspart das Treppensteigen, kein LKW bremst und keine Lenkhilfe im Auto funktioniert. So sind auch die Knetmaschinen der Brötchenbäcker auf funktionierende Hydraulik-Schläuche angewiesen.
Da der Gründer der Firma Hansa-Flex, Joachim Armerding, von der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen Unternehmer Bremens (ASU) zum Unternehmer des Jahres gewählt worden ist, standen die Hydraulik-Schläuche gestern abend sogar im Mittelpunkt eines Bremen- Besuches des früheren Baden- Württemberger Ministerpräsidenten, Lothar Späth. Der kam, wie ASU-Vorsitzender Bongartz versicherte, in einer Lufthansa- Linienmaschine in der Economy- Class und „kostenlos“, d.h. gegen Erstattung der Flugkosten. Wie übrigens auch Bürgermeister Wedemeier, fügte Bongartz an.
Hansa-Flex, eine Unternehmensgruppe mit 50 Millionen Umsatz und 250 Mitarbeitern, liefert die Schläuche von dreißig Partnerfirmen aus — im ganzen Bundesgebiet rund um die Uhr. An den Firmen sind die jeweiligen Partner auch finanziell beteiligt — „der Schüssel für den Erfolg liegt in der Motivation der Mitarbeiter, besonders aber der jeweiligen Betriebsleiter“, weiß Armerding. Seit 1990 auch in Dresden und Schwerin.
Zum 25jähigen Betriebsjubiläum lieferte Mag. phil. Axel Albrecht eine „Geschichte des Hydraulikschlauches“, die zurückgeht bis zur vielköpfigen Hydra des Herakles, und sich mit philosophischem Tiefgang: um eine Annäherung an das „Nichts, umrandet durch Etwas“ bemüht.
Warum das Zentrallager in Bremen gebaut wurde? Damals war auch Kassel im Gespräch, das lag aber an der Grenze. „Wäre man weitsichtiger gewesen“, deutet Unternehmer Armerding an, und spricht es nicht weiter aus: dann wäre man nach Kassel gegangen. K.W.
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