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Fehlende Argumente?

■ Betr.: "Jesus nochmal gekreuzigt", taz vom 3.5.91

betr.: „Jesus nochmal gekreuzigt“ (Brumlik über Franz Alt über das Jesu-Kind) von Mathias Bröckers, taz vom 3.5.91

Wer als Aufhänger seines Artikels einen versehentlich im Fernsehen gesendeten Blick in die Privatsphäre (in der jede/r so viele Extremitäten von sich strecken kann, wie's beliebt) benötigt und zum Schluß auch noch die 'Bild‘-Zeitung bemühen muß, dem fehlen wohl die Argumente. Insofern lohnt es sich wirklich nicht, inhaltlich auf das Gesabber von Mathias Bröckers einzugehen.

Im letzten Jahr habe ich das Jesu- Buch von Franz Alt mit großem Gewinn gelesen, und Antisemitismus konnte ich dabei wahrlich nicht feststellen. Kritik an dogmatischer Gesetzesgläubigkeit und klerikalen Hierarchien ist genausowenig antisemitisch wie die Verurteilung von Besatzungsmachtpolitik. Als Deutsche historische Verantwortung für die Nazi-Greueltaten am jüdischen Volk zu übernehmen, heißt doch nicht hinter der kleinsten Kritik an der jüdischen Religion (oder an der gegenwärtigen Politik der gegenwärtigen Regierung in Israel) Rassenhaß vermuten zu müssen.

Im übrigen spricht für das Buch von Franz Alt, daß es sowohl von Konservativen (klerikale Kreise) als auch von sich links-kritisch gebender Seite so heftig bekämpft wird. [...] Wolf Buch, Alsenhorn

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