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Am Montag in Bremen: Manu Dibango

Den 22.4.1987 darf man in der bewegten Geschichte des „Modernes“ als musikalischen Meilenstein vermerken. An jenem Mittwochabend versetzte der Kameruner Saxophonist Manu Dibango den Saal in derart massive Schwingung, daß man froh sein konnte, einen zur Hälfte gefüllten Bierbecher über den Tresen gereicht zu bekommen. Zweieinhalb Stunden lang führte Dibango mit seiner zehnköpfigen „Soul Mokassa Gang“ vor, was passieren kann, wenn afrikanisches Liedfundament im Big-Band-Sound mit dem Jazz abendländischer Metropolen aufgemischt wird.

Nach mehrjähriger Pause hat sich der 57jährige Manu Dibango jetzt den Trend-Klängen geöffnet. Der britische Rapper MC Mell –O– soll die neue Single in Chartsnähe bringen, und der „Working Week“-Mentor Simon Booth bürgt für die professionelle Abmischung der neuen LP. Nichts spricht demnach gegen eine aufpolierte Neuauflage jenes denkwürdigen Konzertes. Ein tanzender Damen-Chor wird uns auf dem afrikanischen Teppich zu halten versuchen, eine High-Life-Gitarre wird schräg dazwischen schrammeln, mittendrin werden uns Manu Dibango, Trompeter Peter Segono Tholo und Keyboarder Justin Tchounou zu Hugh Maselaka und Herbie Hancock führen. Oder auch nicht. Denn wie sagte Dibango unlängst: „Meine amerikanischen Helden sind tot. Kreativität ist in Europa und Afrika zu Hause.“

Die Vorab-Gerüchte sind vielversprechend. In Frankfurt soll man die Band nach drei Stunden nur sehr widerwillig von der Bühne gelassen haben. rak

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