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Unterstützung für Armenier angemahnt

Berlin. Die Armenische Gemeinde in Berlin hat gestern mit einer Petition den Regierenden Bürgermeister aufgefordert, sich im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten für die armenische Bevölkerung in der armenischen Republik und in Berg-Karabach einzusetzen. Den Armeniern in dem autonomen Gebiet steht möglicherweise die Deportation unmittelbar bevor. »Wir haben gehört, daß die Männer dort alle registriert werden. Die Frauen sollen unterschreiben, daß sie mit der Deportation ihrer Familien einverstanden sind«, berichtet Helga Tiedtke, Mitglied der Armenischen Gemeinde. »Bei einem Telefonat vorgestern habe ich erfahren, daß schon 1.500 Männer bis zur aserbaidschanischen Grenze gebracht wurden.« Gerade die Bundesregierung halte sich sehr zurück, wenn es um die Anprangerung von Menschenrechtsverletzungen in seiner Heimat gehe, findet Suren Tatintzyan, der erst vor sieben Monaten nach Berlin geflohen ist. Für ihn ist die Stadt trotzdem die »zweite Heimat«, er hat nämlich während des Krieges vier Jahre hier gelebt, erst als Kriegsgefangener, dann als sowjetischer Soldat.

Die Petition wurde von Tessa Hofmann von der Gesellschaft für bedrohte Völker und von Samvel Ovasapian, Vorstandsmitglied der Armenischen Kolonie zu Berlin e.V., unterzeichnet. Während etwa 120 Berliner ArmenierInnen vor dem Rathaus Schöneberg mit einer Mahnwache auf die Situation in Armenien aufmerksam machten, wurde eine dreiköpfige Delegation von dem Leiter der Kanzlei des Regierenden, Volker Kähne, empfangen. Dieser betonte, daß das Land Berlin keine eigene Außenpolitik betreibe. Er werde das Anliegen der ArmenierInnen aber an den Außenminister weiterleiten. cor

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