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Andenpakt beschließt Binnenmarkt

■ Konkreter Zeitplan für Freihandelszone und Binnenmarkt in Caracas verabschiedet

Berlin (taz) — Die Anden-Pakt- Staaten Bolivien, Peru, Kolumbien, Ecuador und Venezuela machen Dampf bei der Verwirklichung eines südamerikanischen Binnenmarkts. Über Pfingsten unterzeichneten sie die „Akte von Caracas“ mit einem Zeitplan für die Schaffung des Anden-Binnenmarktes. Schon ab 1.Januar 1992 sollen als erster Schritt die Zollmauern zwischen den fünf Länder vollständig fallen. Ecuador wurde eine Sonderregelung bis zum 1. Juli 1992 zugestanden. Damit haben die fünf kleinen die großen lateinamerikanischen Länder Brasilien und Argentinien überholt, die an ihrer gemeinsamen Grenze erst 1995 die Zollfreiheit einführen wollen.

Die 1992 entstehende Freihandelszone ist halb so groß wie die Vereinigten Staaten. Darin leben etwa 90 Millionen Menschen. Allerdings ist der geplante Binnenmarkt wegen der geringen Kaufkraft in den einzelnen Ländern kaum mit dem EG-Binnenmarkt vergleichbar. Die Wirtschaftskraft der Länder ist sehr unterschiedlich. Nach Weltbankberechnungen liegt das Bruttosozialprodukt (BSP) in Bolivien bei etwa 600 Dollar pro Kopf, während das ölexportierende Venezuela ein BSP von über 3.000 Dollar pro Kopf aufweist. Bis 1995 wollen die Fünf dennoch ihre Wirtschaftpolitik soweit aufeinander abgestimmt haben, daß ein vollständiger Binnenmarkt möglich ist. ten

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