: Hommage an Hollywood
■ Alle Palmen der Filmfestspiele Cannes auf einen Blick
Der amerikanische Film Barton Fink ist am Montag abend in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Damit ging der Hauptpreis nach David Lynchs Wild at Heart (1990) und Steven Soderberghs Sex, Lies and Videotapes (1989) zum dritten Mal an die Vereinigten Staaten. Die Gebrüder Coen nahmen außerdem den Regiepreis entgegen und Hauptdarsteller John Turturro einen Darstellerpreis.
Der Film schildert die Abenteuer des jungen New Yorker Theaterautoren Barton Fink, der als Drehbuchschreiber ins Hollywood der 40er Jahre gerät: eine Satire auf die Filmindustrie. Trotz der negativen Vorzeichen läßt sich diese Preisverleihung lediglich als nostalgischer Akt verstehen, als Hommage ans gute, alte Hollywoodkino.
Bei den übrigen Preisen bemühten sich die Juroren, Gerechtigkeit walten zu lassen. Beste Hauptdarstellerin wurde die Französin Irène Jacob für ihre Doppelrolle in La double vie de Veronique von Krzysztof Kieslowski.
Das einzige Meisterwerk des diesjährigen Festivals, Jacques Rivettes La belle noiseuse wurde mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet.
Den Preis der Jury teilen sich das Beiruter Geiseldrama Hors la vie von Maroun Bagdadi und Europa des Dänen Lars von Trier. Europa erhielt außerdem den Preis der Technik, womit der diesjährigen Fülle der filmtechnischen Experimente Rechnung getragen ist.
Spike Lees hoch gehandeltes Jungle Fever mußte sich mit einem Nebendarsteller-Preis für Samuel Jackson zufriedengeben. afp/taz
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