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„Spendentaler“ des Roten Kreuzes für Opfer von Katastrophen

Bonn (afp) — Im Rahmen einer Rotkreuz-Weltkampagne zum Schutz von Konfliktopfern haben Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und der Afrika-Helfer Karl-Heinz Böhm am Dienstag in Bonn einen „Spendentaler“ vorgestellt. Die offizielle Sonderprägung wird bei Sparkassen und Landesbanken zum Preis von 59 Mark verkauft, von denen 15 Mark als Spendenanteil den Rotkreuz- Hilfsaktionen für Konfliktopfer zugute kommen, erläuterte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Botho Prinz zu Sayn-Wittgenstein. Die Spendenerlöse sollten insbesondere in den „vergessenen Konfliktgebieten“ Afrikas eingesetzt werden, wo Krieg, Flucht und Mißernten Millionen Menschen bedrohten. Als weitere Beispiele für Konflikte nannte der DRK-Präsident Somalia, Äthiopien, El Salvador und Kambodscha.

Das DRK hat nach eigenen Angaben seit Anfang Dezember für die Sowjetunion und Osteuropa Sach- und Geldspenden im Wert von 120 Millionen Mark erhalten. Für die kurdischen Flüchtlinge aus dem Irak gingen in den vergangenen vier Wochen 16,7 Millionen Mark ein. Die gerade erst angelaufene DRK-Spendenaktion für Bangladesch erbrachte in den ersten zwei Tagen eine Million Mark. Für Afrika hingegen sind seit Jahresanfang nur 83.000 Mark gespendet worden. Frau Süssmuth, die „nationale Botschafterin“ der Rotkreuz-Kampagne „Light the Darkness“, betonte, 90 Prozent der Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen seien Zivilisten, Frauen, Kinder und ältere Menschen. Um ihnen zu helfen, seien nicht nur humanitäre, sondern auch politische Aktionen nötig. So müßten die EG und die Vereinten Nationen Waffenlieferungen in Krisenregionen verhindern und den Völkerrechtsnormen Geltung verschaffen. Auch Schauspieler Böhm plädierte für ein stärkeres Gewicht der UNO bei Hilfen in Katastrophengebieten.

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